Wir landen im Flughafen von Jakarta und nehmen den Schnellzug nach Bandung. Der ‘Whoosh’ fährt mit bis zu 400 kmh und braucht für die 150 km nur 30 Minuten, davor waren es 3 Stunden. Die Strecke ist erst Ende 2023 fertig geworden und so jetzt bis nach Surabaya erweitert werden, was die Reisezeit von aktuell 8-13 Stunden auf 3,5 Stunden verkürzt. Der Zug gleitet ruhig dahin und die Dörfer, Felder und Palmen verschwimmen vor dem Fenster.
In Bandung am Bahnhof Pandalarang erwartet uns Don, ein ehemaliger Arbeitskollege von Bellas Vater, der uns herzlich und voller Energie empfängt. Mit seinem kleinen Elektroauto flitzen wir in eine ruhige Ecke in Bandung, wo sein Haus direkt neben einem kleinen Wasserfall liegt. Wie wir später erfahren, ist er entstanden, als die Lava des nahen Vulkans ‘Tangkuban Perahu’ genau an dieser Stelle zum stoppen kam. Das Haus ist modern, minimalistisch eingerichtet und hat eine Fensterfront Richtung Wasserfall und Natur. Auf uns wirkt es groß, auch wenn Don und seine Frau Caroline bescheiden meinen, dass es für indonesische Verhältnisse eher klein ist.
Indomee - typical indeonesian breakfast of Instant noodles with a fried egg
Drone Selfie
[…] später bringt uns ein Nachtbar die Drohne zurück, Don hatte uns verschwiegen, dass er beim Fotos machen in der Früh trotz vollem Signal und Akku die Verbindung verloren hatte und die Drohne abgestürzt ist. Laut der abergläubischen Nachbarn ist das letzte Bild der Drohne in schwarz-weiß die Erklärung. Es zeigt die Krone des großen heiligen Bayan-Baums auf dem Nebengrundstück. Don hat die Geister des Baumes nicht um Erlaubnis gebeten, darüber zu fliegen, deswegen sei die Drohne abgestürzt. Als vor ein paar Jahren besagter Baum beschnitten werden sollte, wartete einer der Helfer nicht auf seinen Chef in kletterte allein hinauf, worauf er abstürzte und im Krankenhaus landete. Daraufhin wurde der Baum und auch weitere mit ins Gebäude eingearbeitet. Wie sich am Ende herausstellte, ist der Akku der Drohne beimdrüber fliegen herausgefallen, weil das Gehäuse der Drohne aufgrund der Sonnenstrahlung expandiert ist… ob die Geister damit etwas zu tun haben, bleibt ungewiss. “Unser Aberglauben besiegt unsere Logik” sagt Anya später dazu.
Gleich am angrenzenden Grundstück liegt das NuArt Museum, von bekannten indonesischen Künstler Nyoman Nuarta, der die 121 m hohe Statue auf Bali konzipiert und gebaut hat. Zwei weitere lokale Künstler, deren Werke gerade im Museum ausgestellt werden, sind vor Ort und führen uns dank der Bekanntschaft zu Don herum. Wir laufen durch den Skulpturengarten und wollen im ‘Laxmi’ auf dem Gelände balinesisch zu Mittag essen. Unten im Hof schweißen und hämmern die Arbeiter an einem neuen Projekt, nachdem der in Auftrag gegebene neue Präsidentenpalast in Kalimantan fast fertig ist. Wir treffen auf Anya, die Tochter von Nyoman und Leiterin des Restaurants. Da sie Don und Caroline persönlich kennt, setzt sie sich zu uns, sucht für uns alles aus, was wir probieren müssen und erzählt von sich und ihrem Vater: Dass sie ‘blaues Blut’ hat und den Titel als Balinesische Prinzessin aber abgegeben hat, und wie ihre Familie als eine der wohlhabendsten fast alles verloren haben, einschließlich des Grundstücks auf Bali, wo die große Statue steht, und wie sie dann komplett neu anfangen mussten.
Balinese Lunch
[…] Auffällig ist vor allem der extreme Verkehr in Badung, der einerseits mit den 11 Millionen Einwohnern in der Metropolregion zu tun hat, sicher aber auch mit schlechter Stadt- und Verkehrsplanung. Die Stadt entstand, als die Holländer im 18. Jahrhundert in der Region Tee anbauten und entwickelte sich ab 1945 von der idyllischen Kleinstadt zu Hauptstadt West-Javas . Mit einem ‘Angkot’, einem klapprigen Mikrobus mit offenem Heck, fahren wir bis zum Hauptbahnhof. Der Fahrer ist genauso erstaunt darüber, dass wir mitfahren wollen, wie wir über sein Gefährt.
Bandung traffic
[…] Nach einem schnellen Kaffee machen wir uns auf zum Vulkan ‚Tangkuban Perahu‘ der von der Stadt aus gut zu sehen ist. Wie immer ist der Verkehr zäh, große Schlaglöcher und ohne Vorwarnung ein- und ausscherende Fahrzeuge machen das ganze nicht einfacher. Einige Serpentinen später stehen wir am Kraterrand und schauen… in den Nebel. Wir laufen den Krater entlang, eigentlich wollen wir zum Upas-Krater laufen, aber ein Holztor und ein „Guide“ versperren uns den Weg und wir werden wieder mal damit konfrontiert, einen überteuerten Guide anheuern zu müssen. Also laufen wir zurück und die Dame vom Information Center nimmt sogar extra ein Video für uns auf, in dem sie unsere Annahme bestätigt, dass wir keinen Guide brauchen. Zurück ist das Tor unbewacht und wir schlüpfen durch, werden aber bald von dem “Guide” auf dem Roller eingeholt. Auch das Video bringt nichts, wir gehen stur weiter und er folgt uns extrem nervig mit seinem laufendem Motor und wir können den Spaziergang nicht so richtig genießen. Bezahlen tun wir für seine Begleitung natürlich nichts. Zurück hat sich der Nebel gelichtet und wir haben freie Sicht auf den Hauptkrater, wo es in schwarzen Schlammpfütze blubbert und zischender Dampf die Steine schwefelgelb färbt.
Der ‘Tangkuban Perahu’ ist ein aktiver Vulkan, auch wenn er in den letzten 10.000 Jahren nur Eruptionen mit Wasserdampf hatte und keine mit Lava. In den letzten 200 Jahren gab es 17 dieser Ausbrüche, der letzte 2019 mit einer 500 m hohen Wolke aus Asche und Gestein, weshalb die einheimischen auch großen Respekt haben.
We spend the three days we have exploring in and around Bandung and we enjoy our time especially because of the joyous company of Don and Caroline. Thanks to their hospitality and personal contacts we get many insights to Bandung which we would not have had otherwise. Our exploring includes delicious Indonesian lunches, a visit to the local hot springs and a hike through the botanical gardens.
Video of Bandung:
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